Kosmos und Atwood: Hindernisse für den Frieden in der Westsahara
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Das US-Unternehmen Kosmos Energy plant als erstes Unternehmen in der Westsahara unter marokkanischer Besatzung die Ölförderung aufzunehmen. Bereits in sechs Monaten dürfte es zu spät sein, um das Unternehmen davon abzubringen.
Veröffentlicht 11. März 2014


Falls im Auftrag Marokkos mit der Ölförderung in der Westsahara begonnen wird, werden die Chancen erfolgreicher Friedensverhandlungen zwischen der marokkanischen Regierung und der Bevölkerung des Gebietes durch die UNO immer geringer werden. Dies wird einen schweren Schlag für die Friedensbemühungen der Vereinten Nationen bedeuten.

Im April 2014 - also schon in einem Monat – wird Kosmos Energy seine letzten Untersuchungen vor der Küste bei Boujdour abschließen. Im Oktober 2014 wird Kosmos Energy mit der Ölförderung beginnen. Dies wird die erste Ölförderung in der Westsahara seit der marokkanischen Invasion sein.

„Der Selbstbestimmungsprozess für die Menschen der Westsahara könnte innerhalb der nächsten sechs Monate völlig verbaut werden. Vor dem Hintergrund neuer Ölquellen wird Marokko keine Friedenslösung akzeptieren. Wem die Prinzipien des Völkerrechts und das Selbstbestimmungsrecht des saharauischen Volkes nicht egal ist sowie engagierte Aktionäre von Kosmos und Atwood müssen sich sofort zu Wort melden und in den nächsten Monaten protestieren“, erklärte Erik Hagen, Vorstandssprecher von der Western Sahara Resource Watch (WSRW), und betonte, dass keine Ölförderung in der Westsahara stattfinden sollte, solange der Konflikt nicht gelöst sei.

Die Bohrungen werden von einem Tiefsee-Bohrschiff, das Kosmos gechartert hat, durchgeführt werden. Die Bohranlage wird gerade in Südkorea fertiggestellt. Die Anlage trägt den vielversprechenden Namen Atwood Achiever und gehört der US-Firma Atwood Oceanics. Es ist nicht bekannt, welches Unternehmen Kosmos mit den abschließenden Untersuchungen ab April beauftragt hat.

Kosmos hat in letzter Zeit behauptet, dass die Bevölkerung der Westsahara diese Bohrungen begrüßen und dass sie dem zustimmen würde. Allerdings wurde keine Saharauis, mit den WSRW in Kontakt steht, jemals in dieser Sache auch nur konsultiert.

Saharauis sind gebeten, sich über die Internetseite direkt an Kosmos:
www.kosmosenergy.com / about-office-locations.php
in Dallas zu wenden.

Atwood Oceanics kann über die Firmenseite in Houston kontaktiert werden.
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