Exodus als Protest gegen die Plünderung der Naturschätze
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Tausende von saharauischen Familien in den besetzten Gebieten der Westsahara verlassen ihre Häuser und ziehen hinaus in die Wüste und errichten fernab der Stadt ihre Zeltlager. Es werden derer täglich mehr. Die Saharauis demonstrieren gegen die illegale Plünderung der Naturschätze ihres Heimatlandes, gegen die Diskriminierung und Verarmung und gegen die krassen Verletzungen der Menschenrechte durch die Besatzungsmacht Marokko.
Veröffentlicht 18. Oktober 2010


In den Städten der besetzten Westsahara wie El Aaiún, Bojador und Smara haben in den ver-gangenen Tagen zahlreiche Saharauis ihre Häuser und Wohnungen verlassen und sind in die Wüste hinausgezogen, um dort ihre Zelte aufzuschlagen. Mit dieser gewaltlosen Aktion, sozusagen als Flüchtlinge in der eigenen Heimat, protestieren sie gegen die völkerrechtswidrige Plünde¬rung ihrer natürlichen Ressourcen, gegen ihre Diskriminierung, die untragbare soziale und wirt-schaftliche Situation und gegen die andauernden und krassen Verletzungen der Menschenrechte.

Mittlerweile haben sich Tausende in die Wüste hinausbegeben, Lager mit hunderten von Zelten sind am Entstehen. Unterstützt wird die Aktion auch von den ehemaligen Arbeitern der Phosphatminen von Bu Craa. Viele von ihnen wurden entlassen und durch marokkanische Staatsbürger, welche in die besetzten Gebiete der Westsahara umgesiedelt wurden, ersetzt. Nur noch wenige der Minenarbeiter sind saharauischer Herkunft und werden zudem im Vergleich mit ihren marokkanischen Kollegen benachteiligt.

Die Reaktion der marokkanischen Behörden auf diesen Exodus blieb nicht aus. Seit dem 12. Oktober sind die Sicherheitskräfte in Stellung gegangen und umzingeln mit Camions und Dienstfahrzeugen die entstandenen Zeltlager. Helikopter überfliegen regelmäßig die Lagerplätze der Saharauis. Sehen Sie hier in einem kleinen Videoclip den Polizeigürtel, der das Gelände der Camps in Richtung Stadt hin absperrt.

Die saharauische Bevölkerung ist in ihrer eigenen Heimat zur ausgegrenzten Minderheit gewor-den. Der Reichtum der Westsahara erlaubt es ihrer Besatzungsmacht, mit Versprechen und An-reizen Tausende von Marokkanern anzulocken und in die besetzten Gebiete umzusiedeln. Das einzige Ergebnis aus diesen prosperierenden wirtschaftlichen Tätigkeiten, welches die im Gebiet beheimatete Urbevölkerung erfährt sind Unterdrückung und tägliche Verletzungen ihrer Grund-rechte.

Es ist für das saharauische Volk außerordentlich wichtig, eine Perspektive zu haben, die eine sofortige Lösung des Kolonialkonfliktes in Aussicht stellt. Sonst ist mit einer zunehmenden Gewaltbereitschaft zu rechnen, was eine weitere Bedrohung für einen friedlichen Einigungspro-zess darstellt.



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