NewMed beteuert Einhaltung gesetzlicher Vorgaben - bloß welcher?
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Das israelische Unternehmen, das ein Abkommen zur Kohlenwasserstoffexploration in der besetzten Westsahara unterzeichnet hat, behauptet, "die geltenden Gesetze" zu befolgen. Aber die Gesetzte welchen Staates?

06. Februar 2023

"Ich möchte klarstellen, dass alle unsere Handlungen in der Vergangenheit und in der Gegenwart im Einklang mit dem Völkerrecht und dem israelischen Recht sowie den geltenden Gesetzen stehen und diesen unterliegen. Darüber hinaus ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass wir im Einklang mit der erklärten Politik der israelischen Regierung handeln und dies auch weiterhin tun werden."

Dies erklärte Nadav Perry, VP Regulatory and Public Affairs des israelischen Unternehmens NewMed Energy in einer Mail an Western Sahara Resource Watch am 26. Dezember 2022. 

Western Sahara Resource Watch (WSRW) berichtete am 6. Dezember, dass das Unternehmen eine umstrittene Lizenz vor der Küste der besetzten Westsahara erhalten hat. 

Die Vereinten Nationen, die EU, die Afrikanische Union, der Internationale Gerichtshof, der EU-Gerichtshof und der Afrikanische Gerichtshof für Völker- und Menschenrechte haben alle festgestellt, dass die Westsahara nicht zu Marokko gehört. 

"In Anbetracht der Tatsache, dass Marokko weder die Hoheitsgewalt in der Westsahara hat, noch ein rechtliches Mandat hat, in diesem Gebiet präsent zu sein, ist Ihre Antwort für uns etwas unklar. Die Gesetze welchen Staates sind Ihrer Meinung nach auf die Westsahara anwendbar - und warum?", antwortete die WSRW am 26. Dezember 2022 an das Unternehmen. Die Frage wurde nicht beantwortet. WSRW schickte die gleiche Anfrage am 26. Januar 2023, jedoch noch immer ohne Antwort. 

Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Lizenz im besetzten Gebiet verhandelte NewMed gerade über eine Fusion mit dem britischen Unternehmen Capricorn. Dieser Fusionsplan ist nun auf Eis gelegt

Capricorn ist seit langem in der besetzten Westsahara tätig - es ist das einzige Unternehmen, das dort jemals eine Offshore-Bohrung, damals in Partnerschaft mit Kosmos Energy, durchgeführt hat. Die Bohrung im Jahr 2015 führte dazu, dass sich mehrere Investor:innen von Capricorn und Kosmos trennten, da die beiden Unternehmen ihrer Ansicht nach gegen grundlegende ethische Anforderungen verstießen. 

 

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