Das deutsche Zertifizierungssystem, das sich für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften einsetzt, hat irreführende Informationen über die EU-Kennzeichnungsvorschriften für Produkte aus der besetzten Westsahara verbreitet.
Der französische Obst- und Gemüselieferant Sofruce hat nach einer Überprüfung falsche territoriale Angaben und Zertifikatsverweise gelöscht.
Hinter den Schlagzeilen und diplomatischen Manövern, die suggerieren, der Sicherheitsrat stehe nun auf der Seite Marokkos, verbirgt sich eine komplexere Realität. Diese fußt weiterhin auf genau dem Recht, das Rabat seit Jahrzehnten zu untergraben versucht: dem Recht auf Selbstbestimmung.
Eine Packung Kirschtomaten aus einem französischen Supermarkt veranschaulicht die Verwirrung, die durch einen Vorstoß der Europäischen Kommission ausgelöst wurde. Diese hatte überstürzt versucht, die EU-Verbraucher- und Handelsvorschriften zu Recht zu biegen, um sie an die Territorial-Ansprüche Marokkos auf die besetzte Westsahara anzupassen.
Das niederländisch-norwegische Futtermittelhersteller in der Türkei verweist bei Importen aus der besetzten Westsahara auf mysteriöse MarinTrust-Zertifikate.
Das Zertifizierungssystem MarinTrust betreibt Greenwashing von Fischereiprodukten aus der besetzten Westsahara im Wert von mehreren Millionen Euro – und macht dabei falsche Herkunftsangaben.