Das deutsche Frachtschiff “Christina O” im Hafen von Risdon/Hobart auf Tasmanien beim Löschen der Ladung – Phosphatmineralien aus der besetzten Westsahara, bestimmt für die schweizerisch-tasmanische Firma „Impact fertilisers“. Acht Schweizer Parlamentarier_innen appellieren an die ethische Verantwortung. (Foto Glenn Towler)
Presseinformation
13. September 2010
Wie erwartet, hat am Nachmittag des 10. Septembers [australische Ortszeit] das deutsche Frachtschiff “Christine O" den Hafen von Risdon, Hobart/Tasmanien erreicht. Die Ladung: gestohlenes Phosphat aus der Westsahara. Mittlerweile ist die Ladung gelöscht. Das Schiff, das auf Antigua & Barbuda ausgeflaggt ist, wird von der Hamburger Reederei “Opielok GmbH" geführt.
Empfänger ist der tasmanische Düngemittelhersteller “Impact Fertilisers". Die Firma hat eingestanden, Phosphat aus der besetzen Westsahara zu importieren. Allerdings ist die Westsahara seit 1975 von Marokko besetzt. Die Vereinten Nationen haben hierzu eindeutig festgestellt, dass die Ausbeutung solcher Ressourcen nur dann zulässig wäre, wenn zuvor die betroffene Bevölkerung befragt worden wäre: Eine solche Befragung hat bis heute nicht stattgefunden. Nach wie vor wird die Westsahara auf der Liste “der nicht selbstständig regierten Gebiete", also als Kolonie geführt.
Somit stellt der Handel mit Phosphat aus der Westsahara eine Verletzung des Völkerrechts dar und trägt dazu, einen der längsten Konflikte in Afrika zu verlängern. Neben dem deutschen Reeder “Opielok" trägt die Importfirma “Impact Fertilisers" die volle Verantwortung für diesen Bruch des Völkerrechts und die Störung des Friedens in der Region. Seit Anfang dieses Jahres hält das schweizerische Unternehmen “Ameropa" die Aktienmehrheit an “Impact". Daher haben vor kurzem acht Mitglieder des schweizerischen Parlaments “Ameropa" aufgefordert, ihre tasmanische Tochtergesellschaft anzuweisen, auf derartige Importe zu verzichten.
“Indem Ihre Tochtergesellschaft “Impact Fertilisers" am Phosphat-Handel aus der besetzten Westsahara beteiligt ist, profitiert das Unternehmen von der völkerrechtswidrigen Besatzung dieses Gebietes und verstößt gegen das internationale Recht. Dies trägt dazu bei, die Bemühungen der Vereinten Nationen um eine friedliche Lösung des Konflikts zu untergraben", so die Parlamentarier.
Die Parlamentariergruppe erinnert daran, dass der weltgrößte Düngemittelhersteller, “Yara", auf Importe aus der Westsahara solange verzichtet, wie der Kolonialkonflikt andauert. “Wir fordern Sie als verantwortungsvolles Unternehmen auf, dem regionalen geopolitischen Kontext Rechnung zu tragen und ihre Tochtergesellschaft, “Impact Fertilisers" mit Sitz in Tasmanien, anzuweisen, auf Importe aus der Westsahara zu verzichten, solange den betroffenen Menschen ihr legitimes Recht, über ihre natürlichen Ressourcen selber zu bestimmen, verwehrt bleibt.", so die acht Parlamentarier.
Den vollständigen Wortlaut des Schreibens finden Sie unter:
http://www.arso.org/AmeropaBrief-deutsch.pdf
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an
Cate Lewis, Australien
Australian Western Sahara Association.
cate@wsrw.org
Emmanuel Martinoli, Schweiz
Association de soutien à un référendum libre et régulier au Sahara Occidental
arso@arso.org
Axel Goldau, Deutschland
Kritische Ökologie
axel@wsrw.org
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