Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen werden Windradteile aus Bilbao in die besetzte Westsahara exportiert.
Das Foto oben zeigt das Schiff Johannes, beim Beladen in Bilbao im Juni. Nächste Woche könnte sich ein ähnlicher Vorfall wiederholen.
Das Frachtschiff Johannes kehrt erneut in den Hafen von Bilbao, Spanien, zurück, höchstwahrscheinlich um weitere Teile für den Bau eines umstrittenen Windparks durch Siemens Gamesa in der besetzten Westsahara abzuholen. Das Schiff wird voraussichtlich am Morgen des 11. August 2021 in der baskischen Stadt eintreffen.
Western Sahara Resource Watch (WSRW) berichtete bereits von der ersten Ladung desselben Schiffes, die am 21. Juli 2021 von Bilbao nach El Aaiún in der Westsahara gebracht wurde. Der Laderaum des Schiffes war zu diesem Zeitpunkt gefüllt mit den Grundbauteilen für die Windräder. Wie von WSRW erwartet, legte die Johannes während dieses Vorfalls einen Zwischenstopp in Tanger ein, wo sie Rotorblätter aufnahm, bevor sie nach El Aaiún weiterfuhr, wo sie am 4. August eintraf. Am 5. August kehrte sie nach Bilbao zurück.
Insgesamt hat WSRW seit Ende Juni 2021 mindestens sieben Transporte von Windradteilen in die besetzten Gebiete dokumentiert.
Die drei Schiffe Johannes (IMO 9815343), Aramis (IMO 9815529) und Breb Countess (IMO 9421166) gehören alle zur Flotte des deutschen Unternehmens Briese Schiffahrt.
Darüber hinaus hat WSRW in den letzten Wochen zwei weitere Schiffe entdeckt, die ebenfalls mit Lieferungen für den umstrittenen Windpark Boujdour in Verbindung stehen könnten. Dies ist jedoch noch nicht bestätigt.
Marokkos Energieprojekte in dem besetzten Territorium finden ohne die Zustimmung des Volks der Westsahara statt und verstoßen gegen humanitäres Völkerrecht.
Vorsicht bei den Informationen, die Sie an der Klimakonferenz in Marrakesch (COP22) über Marokkos Leistungen im Bereich erneuerbare Energie erhalten. Ein immer größerer Teil der Projekte liegt im besetzten Gebiet der Westsahara. Die in diesen Projekten gewonnene Energie wird zur Ausbeutung von Mineralien benutzt. Dies belegt ein neuer WSRW-Bericht.
Western Sahara Resource Watch (WSRW) hat heute einen detaillierten Bericht darüber vorgelegt, wie Marokko dabei ist, bis über 1000 MW (Megawatt) Anlagen für die Gewinnung erneuerbarer Energien in der Westsahara zu installieren, einem Gebiet, das Marokko zu großen Teilen noch immer völkerrechtswidrig besetzt hält.
Im vierten Jahr in Folge weicht der deutsche Technologiekonzern auf seiner Jahreshauptversammlung der Frage aus, ob es die Zustimmung des Volkes der Westsahara erhalten hat, auf dessen Land tätig zu werden.