WSRW wurden Fotos zugespielt, die Siemens-Equipment im Laderaum eines Schiffes zeigen, das sich auf dem Weg von Bilbao in die besetzte Westsahara befindet.
Western Sahara Resource Watch (WSRW) hat Fotos vom Equipment erhalten, das kurz vor dem Ablegen des Frachter Johannes aus Bilbao, Spanien, am 21. Juli 2021 in dessen Frachtraum geladen wurde. Die Ladung ist nun auf dem Weg in die Westsahara, wo sie im Rahmen eines Vertrags mit der marokkanischen Besatzungsmacht als Teil eines großen Windradprojekts errichtet werden soll.
Die Bilder zeigen, dass mindestens zwei "Etagen" des Laderaums mit etwa 20 großen Teilen gefüllt sind, die jeweils die Größe eines Autos haben. Die Ausrüstung besteht aus verschiedenen Schlüsselelementen für die Windräder. Johannes kam am 18. Juli in Bilbao an, um die Ladung aufzunehmen.
Soweit WSRW weiß, befindet sich das Schiff nun auf dem Weg nach Tanger in Marokko, um in der dortigen Fabrik von Siemens-Gamesa Rotorblätter zu laden, bevor es weiter nach El Aaiún in den besetzten Gebieten fahren soll.
Dies ist bereits die dritte Reise, die Johannes innerhalb des letzten Monats mit Komponenten für den Windpark Siemens Energy/Enel unternimmt. Im Juni/Juli 2021 hatte das gleiche Schiff bereits zwei Transporte mit Masten von Motril nach El Aaiún durchgeführt.
Der umstrittene Transport fällt mit zwei oder drei anderen Vorfällen zusammen, die alle an Bord derselben, unter niederländischer Flagge fahrenden Flotte der deutschen Reederei Briese Schiffahrt stattfanden:
Insgesamt hat WSRW seit Ende Juni 2021 sechs Lieferungen von Windkraftanlagenkomponenten, die im besetzten Territorium angekommen sind, dokumentiert.
Im September 2020 gab Siemens Gamesa bekannt, dass es einen neuen Großauftrag über die "Lieferung, den Transport, die Installation, die Inbetriebnahme und den Test von 87 Einheiten der Windturbine SG 3.4-132 sowie einen 5-Jahres-Servicevertrag" für den „Windpark Boujdour im Süden Marokkos“ erhalten hat, wie das Unternehmen es bezeichnet.
Marokko hält den größten Teil der Westsahara seit 1975 illegal besetzt und errichtet dort Energieinfrastruktur unter Verletzung des Völkerrechts.
Was kann falsch daran sein, in einer Welt, die dringend einen ökologischen Wandel braucht, erneuerbare Energien auszubauen? In der Westsahara sind die Probleme vielschichtig.
Vorsicht bei den Informationen, die Sie an der Klimakonferenz in Marrakesch (COP22) über Marokkos Leistungen im Bereich erneuerbare Energie erhalten. Ein immer größerer Teil der Projekte liegt im besetzten Gebiet der Westsahara. Die in diesen Projekten gewonnene Energie wird zur Ausbeutung von Mineralien benutzt. Dies belegt ein neuer WSRW-Bericht.
Western Sahara Resource Watch (WSRW) hat heute einen detaillierten Bericht darüber vorgelegt, wie Marokko dabei ist, bis über 1000 MW (Megawatt) Anlagen für die Gewinnung erneuerbarer Energien in der Westsahara zu installieren, einem Gebiet, das Marokko zu großen Teilen noch immer völkerrechtswidrig besetzt hält.
Der Export von Phosphatgestein aus der besetzten Westsahara war noch nie geringer als 2019. Dies geht aus dem neuen WSRW-Bericht P for Plunder hervor, der heute veröffentlicht wurde.