Diese Woche sind die ersten Komponenten für das äußerst problematische Windkraftprogramm von Engie im besetzten Gebiet der Westsahara eingetroffen.
Das Frachtschiff Optimax 1 lief am 25. September nachmittags im Hafen von El Aaiun mit Windrädern ein, die für das umstrittene Projekt von Engie in der besetzten Westsahara bestimmt sind. Die Windräder wurden in China hergestellt und wurden mit einem kurzen Zwischenstopp auf Teneriffa dorthin transportiert.
Seit dem 27. September liegt das Schiff vor dem Hafen von El Aaiún vor Anker und wartet darauf, entladen zu werden.
Western Sahara Resource Watch (WSRW) hat Bilder von der Beladung des Schiffes erhalten, die am 24. und 25. September im Hafen von Grenadilla auf Teneriffa aufgenommen wurden. Die Windkraftwerkskomponenten waren dort einige Wochen zuvor aus China an Bord größerer Transportschiffe, die nicht in den kleinen Hafen von El Aaiún passen, eingetroffen.
Die Bilder von Optimax 1 auf Teneriffa zeigen das mit Flügeln beladene Schiff. WSRW rechnet damit, dass in den kommenden Wochen eine Handvoll solcher Verschiffungen mit identischer Ladung von Teneriffa nach El Aaiun unternommen werden.
Anfang September hatte WSRW bereits Bilder von der Entladung der Windkraftwerkskomponenten auf Teneriffa erhalten.
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Sobald die Windräder in der besetzten Westsahara installiert sind, werden sie Energie mit einer Nennleistung von jeweils 6 MW erzeugen, insgesamt also 72 MW. Das höchst umstrittene Projekt wurde von der marokkanischen Regierung ins Leben gerufen wurde. Es soll eine Entsalzungsanlage mit Strom versorgen, welche wiederum Wasser für marokkanische Siedler:innen liefert, die in den besetzten Gebieten Landwirtschaft betreiben. WSRW hat sich zuletzt am 17. Mai 2021 und am 22. Mai 2023 schriftlich an Engie gewandt und nach dem Vorhaben gefragt, aber das Unternehmen hat bisher nicht geantwortet.
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