Norwegische Reederei bedauert Phophat-Transport
622b1dced5ff3_Finansavisen_11.03.2022

"Eine bedauerliche Situation", sagt der Direktor der Reederei Belships und fordert ein Verbot durch die norwegischen Behörden.

11. März 2022

"Wir sind nicht diejenigen, die die Entscheidung getroffen haben, Phosphat aus der Westsahara zu verladen", sagt der Geschäftsführer von Belships, Lars Chr. Skarsgård, heute gegenüber der norwegischen Wirtschaftszeitung Finansavisen.

Die Zeitung schreibt, dass das Schüttgutfrachter Belnippon im November 2021 schätzungsweise 61.000 Tonnen Phosphat aus dem besetzten Territorium zu einem Importunternehmen in Mexiko transportierte. Der Export des Konfliktminerals durch Marokko verstößt gegen internationales Recht.

Das norwegische Außenministerium rät Unternehmen davon ab, in der Westsahara tätig zu werden. Der Manager von Belships betont gegenüber Finansavisen, dass die Reederei die Position der norwegischen Regierung unterstützt und "volles Verständnis dafür hat, dass die Angelegenheit im Mittelpunkt steht". Er fordert die norwegischen Behörden auf, den Handel mit der Westsahara zu verbieten, und nicht nur davon abzuraten.

"Dann wäre dies unter die Verbotsklauseln in allen Standardverträgen gefallen", sagt Skarsgård, der die Situation "bedauerlich" findet.

"Es handelt sich um ein gechartertes Schiff, das uns nicht gehört, und die Belnippon ist seit ihrer Ablieferung von der Werft im Jahr 2018 langfristig an dasselbe Charterunternehmen untervermietet. Dieses steuert das Schiff und wählt die Ladungen aus".

Er weist darauf hin, dass keines der eigenen Schiffe von Belship in die Westsahara fahren darf und dass man "in Gesprächen ist, um zu versuchen, den Vertrag für die Belnippon in diesem Punkt zu ändern".

Das norwegische Unterstützungskomitee für die Westsahara nahm am 22. Februar 2022 Kontakt mit dem Unternehmen auf. Das Schreiben wurde nicht beantwortet.

"Wir leben in einer Zeit, in der das internationale Recht unter Druck steht. Dieser Transport hat dazu beigetragen, die illegale und brutale Besatzung des Territoriums zu unterstützen", sagt Erik Hagen, Direktor des norwegischen Unterstützungskomitees in einem Interview mit Finansavisen.

Die Belnippon ist eines der Schiffe, die im Jahresbericht für 2021 über den umstrittenen Phosphathandel aufgeführt sind, den Western Sahara Resource Watch Anfang April veröffentlichen wird.

Da Sie schon ein Mal hier sind....

Die Arbeit von WSRW wird mehr denn je gelesen und genutzt. Sie ist zum überwiegenden Teil ehrenamtlich, sie erfordert Zeit, Hingabe und Sorgfalt. Aber wir tun sie, weil wir glauben, dass sie wichtig ist - und wir hoffen, dass Sie das auch tun. Mit einer kleinen monatlichen Unterstützung können sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Zukunft von WSRW zu sichern und dafür sorgen, dass wir weiterhin unseren komplett unabhängigen Recherchen nachgehen können. Vielen Dank für ihre Spende!

Nachrichten

Das sind die Beteiligten an Marokkos Phosphatplünderung

Im elften Jahr in Folge veröffentlicht Western Sahara Resource Watch eine detaillierte Jahresübersicht über die Unternehmen, die an der Ausbeutung des Konfliktphosphats aus der besetzten Westsahara beteiligt sind.

22. Mai 2024

Neuer Bericht: Phosphatexport aus der Westsahara halbiert

Der Export von Phosphatgestein aus der besetzten Westsahara war noch nie geringer als 2019. Dies geht aus dem neuen WSRW-Bericht P for Plunder hervor, der heute veröffentlicht wurde.

24. Februar 2020

Neuer WSRW Phosphat-Export-Bericht aus der Westsahara 2014

WSRW veröffentlicht heute seinen aktualisierten Übersichtsbericht aller Käufer, die im vorherigen Jahr Phosphatgestein aus der Westsahara gekauft haben. In dem Bericht werden die Mengen, die Erlöse sowie die Verschiffungen im Auftrag der marokkanischen Besatzungsverwaltung aus der besetzten Westsahara für 2014 genannt.

16. März 2015

Neuer Bericht dokumentiert umfassend schmutzige Phosphatexporte

WSRW stellt heute zum ersten Mal einen umfassenden Bericht über die marokkanischen Phosphatgestein-Exporte aus der besetzten Westsahara der Öffentlichkeit vor und benennt darin konkret die Anwerbungen von Abnehmern, Umfänge, Verkaufserlöse und Abtransporte.

12. Juni 2014