In Neuseeland errichteten 40 Demonstrant:innen am 29 Mai 2021 eine Straßenblockade vor der Einfahrt von Ballance Agri-Nutrients, dem führenden Importunternehmen von Konfliktmineralien aus der Westsahara.
Am 29. Mai 2021 kettete sich eine Gruppe von Demonstrant:innen am Eingang des Hauptsitzes der neuseeländischen Firma Ballance Agri-Nutrients in Tauranga an.
Das Firma ist das weltweit am stärksten an der Ausbeutung von Phosphatgestein aus der Westsahara durch ein marokkanisches Staatsunternehmen involvierte Unternehmen. Nur eine in Indien ansässige Tochtergesellschaft des marokkanischen Exportunternehmens importiert eine größere Menge Phosphat als Ballance Agri-Nutrients, wie der WSRW Bericht P wie Plunder 2021 zeigt.
Die Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift "Blut an deinen Händen Ballance" oder "Verbietet Blutphosphat". Die Blockade ereignete sich nur eine Woche, bevor eine weitere Ladung der konfliktträchtigen Mineralien im Hafen von Tauranga ankommt.
"Die Menschen in der Westsahara sind Opfer eines Krieges durch Marokko, den Ballance direkt finanziert", sagte die Sprecherin der Westsahara-Solidaritätsorganisation Aotearoa, Josie Butler, gestern gegenüber der neuseeländischen Nachrichtenseite Stuff.
Butler forderte Ballance laut Stuff auf, mit Vertretern der Westsahara zu sprechen.
Laut Stuff, die Butler zitierte, endete der Protest, nachdem der CEO von Ballance, Mark Wynne, den Demonstrant:innen angeblich zugesichert hatte, dass diese sich mit dem neuseeländischen Vertreter der Polisario treffen würden. Das Unternehmen dementierte dies jedoch später und erklärte gegenüber Stuff, Ballance sei "ein kommerzielles Unternehmen, keine politische Organisation".
Western Sahara Resource Watch versucht seit mehreren Jahren, Ballance Agri-Nutrients dazu zu bringen, Fragen zu den rechtlichen und ethischen Aspekten seines Handels mit der Besatzungsmacht der Westsahara zu beantworten. Unser letzter Brief wurde am 7. März 2021 verschickt und blieb unbeantwortet.
Im elften Jahr in Folge veröffentlicht Western Sahara Resource Watch eine detaillierte Jahresübersicht über die Unternehmen, die an der Ausbeutung des Konfliktphosphats aus der besetzten Westsahara beteiligt sind.
Der Export von Phosphatgestein aus der besetzten Westsahara war noch nie geringer als 2019. Dies geht aus dem neuen WSRW-Bericht P for Plunder hervor, der heute veröffentlicht wurde.
WSRW veröffentlicht heute seinen aktualisierten Übersichtsbericht aller Käufer, die im vorherigen Jahr Phosphatgestein aus der Westsahara gekauft haben. In dem Bericht werden die Mengen, die Erlöse sowie die Verschiffungen im Auftrag der marokkanischen Besatzungsverwaltung aus der besetzten Westsahara für 2014 genannt.