Die Maritime Union of Australia kritisiert die erneute Einfuhr gestohlener Konfliktmineralien aus der Westsahara nach Australien.
Wie die Gewerkschaft am 20. Oktober 2022 in einer Pressemitteilung mitteilte, verurteilt die Maritime Union of Australia (MUA) das Vorgehen des australischen Düngemittelimporteurs Incitec Pivot, der die Einfuhr illegaler Fracht aus der besetzten Westsahara über den Hafen von Geelong wieder aufgenommen hat.
"Die Maritime Union kann auf eine lange und stolze Tradition der Solidarität mit internationalen Kampagnen für Souveränität und Selbstbestimmung zurückblicken, und wir schließen uns den Vertreter:innen des sahrauischen Volkes hier in Australien an und verurteilen Incitec Pivot für ihre Entscheidung, den Handel mit dieser illegal geplünderten Ressource wieder aufzunehmen", sagte Paddy Crumlin, National Secretary der Maritime Union of Australia.
Der Sekretär der MUA in Victoria, David Ball, drückte seine Solidarität mit den Menschen in der Westsahara aus und erklärte: "MUA-Mitglieder sind besorgt darüber, dass sie auf einem Schiff arbeiten sollen, das eine illegale, geplünderte Fracht transportiert. Unsere Arbeit hier in Australien sollte nicht dazu dienen, Profit für diejenigen zu machen, die die Westsahara illegal besetzen", sagte er.
Western Sahara Resource Watch erhielt auch Bilder der Clipper Isadora, die am 18. Oktober 2022 im Hafen von Geelong aufgenommen wurden.
Incitec Pivot bestätigte am 27. September 2022 den örtlichen australischen Gewerkschaftern, dass die Ware des Schiffs für sie bestimmt ist. WSRW hat das Unternehmen vor einem Monat, am 20. September, angeschrieben und noch immer keine Antwort erhalten.
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